Demotivationstrainer

demotivation

 

Eines Tages wurde ich in die Selbständigkeit entlassen. Mein Sachbearbeiter im Arbeitsamt wollte mich partout in eine „Ich-AG“ verwandeln. Schließlich gab ich nach. Als ich das entsprechende Formular ausfüllte, musste ich angeben, in welchem Tätigkeitsfeld ich wohl beabsichtigte, mich zu beschäftigen. Da fiel mir plötzlich ein: „Demotivationstrainer“, was vom Sachbearbeiter ohne mit der Wimper zu zucken angenommen wurde. Hauptsache, ich war weg von der Statistik. Also begann ich, mich ernsthaft mit dem Thema zu beschäftigen, suchte nach Strategien, hielt entsprechende Vorträge, moderierte Demotivationsworkshops.  Aus zufälligen Gründen ist dann das Ergebnisbericht auf Französisch erschienen (Eloge de la démotivation, Editions Lignes, Paris, 2008).  Was hier folgt, ist die lose Zusammenfassung des ersten Kapitels. 

 

 

Warum tun wir etwas und nicht nichts?

 

Der Esel hat seinen schlechten Ruf nicht verdient. In Wirklichkeit ist er ein vornehmes, kluges Tier. Nur wurde sein Eigenwille von der Domestizierung nie vollständig gebrochen, weshalb er gewöhnlich als faul und dumm gilt. Es gibt zwei Methoden, um einen Esel in Bewegung zu setzen. Man kann ihn mit dem Stock schlagen. Die Wirkung ist rasch, aber kurzlebig. Gewöhnlich läuft das Tier ein paar müde Meter und legt sich abermals entschlossen nieder.  Oder es gibt die Mohrrüben-Variante: der Führer lockt den Esel mit einer Karotte, die an einer Stange befestigt ist.  Das Tier setzt sich daraufhin in Bewegung in der Absicht, die Rübe fressen zu können. Nach einer Weile wird es vielleicht anfangen, am Erfolg des Unternehmens  zu zweifeln und sich auf den Weg legen. In diesem Fall wird erneut die Rute zum Einsatz gebracht. Steht der Esel wieder auf den Füßen, dann wird eine notfalls noch farbenfrohere, saftigere Möhre vor seinem Kopf geschwenkt und der Vorgang wiederholt. In allen Ländern, wo Esel früher als Arbeitstiere benutzt wurden, ist ”Stock und Mohrrübe” ein geflügeltes Wort. Hierzulande wurde es von Bismarck mit der Wendung ”Zuckerbrot und Peitsche” adaptiert, wobei damit das dynamische Element der Metapher verloren geht. Wichtig an der Geschichte mit der Mohrrübe ist eben, dass Bewegung von einem realen, sichtbaren, doch unerreichbaren Gegenstand verursacht wird. Immerfort wird die Begierde angeregt und enttäuscht, die Erfüllung versprochen und verschoben. Nun, dass die Esel sich auf solch einen billigen Trick systematisch einlassen, spricht gewiss nicht für ihre Intelligenz. Zu ihrer Entlastung sei immerhin gesagt, dass sich so weit bekannt keine Eselgewerkschaften gegründet haben, um mehr Mohrrüben und weniger Schlagstöcke zu fordern.  Und zugegeben, es kam auch vor, dass besonders tüchtige Tiere am Ende des Weges tatsächlich in die süße Möhre beißen durften. Das war einmal. Denn heute ist das Eselsleben schwieriger geworden.  Da sich die Konkurrenz verschärft hat, sind die Besitzer nicht mehr bereit, kostbare Karotten  zu verwenden. Um die Arbeitskosten zu senken werden jetzt fiktive Mohrrüben zum Einsatz gebracht. Oder es wird versucht, den Eseln einzureden, dass die nackte Stange eigentlich noch besser schmeckt, oder dass aus der Rute eine Karotte wird, vorausgesetzt, sie tanzt lange genug auf ihrem Rücken umher.

Nun, es geht im folgenden nicht um Eselskunde, sondern um das komplexe Phänomen der Motivation und der Demotivation. Zunächst müssen die Begriffe geklärt werden. Was ist ein Motiv? Es ist ein Beweggrund. Motivation ist die Erzeugung von Beweggründen, also der Versuch, das Fortschreiten durch die Vorführung  von begehrten Zielen auszulösen. Dieser Prozess lässt sich in drei Phasen einteilen.

Erstens muss das Motiv von dem zu führenden Versuchstier als glaubwürdiger Anlass anerkannt werden, sich in Bewegung zu setzen. Es muss überzeugt werden, dass das dargestellte Ziel seinen inneren Bedürfnissen entspricht. Mehr noch, es muss seine Bedürfnisse auf dieses Ziel fokussieren und die übrigen Gegenstände seiner Begierde ausblenden. Diese Phase nennt man die Identifikation.

Zweitens muss der Motivierte sein Verhalten entsprechend umstellen und die richtigen Schritte einleiten, um seine Erwartungen zu befriedigen. Dies gelingt am besten, wenn das Subjekt überzeugt ist, seine Anstrengung sei freiwillig und ohne äußere Einflussnahme ausgeführt. Das ist die Phase der Anpassung.

Die dritte Phase könnten wir ”das wohl sublimierte Scheitern” nennen. Selbstverständlich darf das Ziel niemals erreicht werden, ansonsten käme der  Motivierte zum Stillstand und der ganze Aufwand wäre umsonst gewesen.  Aber er darf auch nicht aufgeben, denn auch dies würde den Fortgang stoppen. Die Befriedigung sollte demnach immer als verschoben, nicht als aufgehoben wahrgenommen werden. Die erfolglose Leistung soll zu erneutem Einsatz, ja zu einer gesteigerten Leistung führen.

 

In allen Bereichen der gegenwärtigen Gesellschaft tobt ein Kampf um unsere Motivation. Arbeitslose erhalten erst dann ein Existenzrecht, wenn sie bei der Suche nach einer nichtexistierenden Stelle ausreichend Engagement zeigen. Bei Bewerbungen ist nicht Fachkompetenz, sondern die Zurschaustellung enthusiastischer Unterworfenheit gefragt. Die Noch-Beschäftigten werden aufgefordert, sich immer leidenschaftlicher für die Firma einzusetzen, auch und gerade wenn sie fortan weniger verdienen und länger arbeiten müssen. Und Motivationspflicht hört nicht am Feierabend auf. Sie herrscht ebenso in der Konsumsphäre, wo der Kunde aufdringlich aufgefordert wird, dem neuesten Angebot Aufmerksamkeit zu schenken und seine Identifikation mit Marken zu bestätigen. Die Medien sind nur dazu da, uns für Angelegenheiten zu motivieren, die uns nichts angehen. In der Politik wedeln abwechselnd Regierung und Opposition mit der Karotte des Aufschwungs. Die jüngere Generation wird angeregt, sich marktkonform auszubilden, während die ältere aufgemuntert wird, einem Gesellschaftssystem weiterhin zur Verfügung zu stehen, das gütig genug war, sie am Leben zu erhalten. Und überhaupt: Egal, wo wir auch hingehen, überall stoßen wir auf die gleichen merkwürdigen Wesen mit scheußlichen Namen – Sachzwänge, Sparmaßnahme, Strukturanpassung, allerlei Dinge, die nicht gerade appetitlich sind, doch sind sie da und, so wird uns erklärt, unumgänglich. Aber es reicht den Dingen nicht, einfach da zu sein. Sie wollen auch noch geliebt werden. Wir sollen uns für sie positiv einsetzen, und das setzt eine Menge Motivation voraus.

Ich verrate gleich meine eigentliche Absicht: Wenn Motivation solch eine zentrale Stelle im kapitalistischen Prozess einnimmt, dann ist es nur logisch zu folgern, dass Demotivation ebenso grundlegend für einen antikapitalistischen Vorgang ist. Oder anders gesagt, wer an der Richtung und dem Tempo des Fortschritts zweifelt, täte gut, die Karotten näher zu untersuchen, die zu diesem Zweck vor seiner Nase geschwenkt werden. Ziel wäre, eine wirkungsvolle Methode des Demotivationstrainings zu entwickeln. Um festzustellen, ob Demotivation tatsächlich den gleichen Weg wie Motivation nimmt, bloß in die Gegenrichtung, habe ich ein wenig in der umfangreichen Fachliteratur zum Thema nachgeschlagen. Zuerst wollte ich wissen, wie erklärt wird, dass der Mensch permanent motiviert werden soll. Sind wir alle von Natur aus so untauglich und willenlos? Die Antwort ist nein. Im Grunde geht die Motivationstheorie von einem optimistischen Menschenbild aus. So wird Motivation von einem Experten  als “eine Energiequelle” definiert, “die jeder Mensch mitbringt. Jeder verfügt über eine innere Triebfeder, einen sogenannten inneren Drang.  Die Meisten arbeiten nicht nur, um satt zu werden, von ihrem Berufsleben erwarten sie mehr. Das kann beispielsweise das Bedürfnis sein, ein eigenes Werk zu schaffen oder das Motiv, Macht und Einfluss zu haben.”

Da merken wir gleich, wie einige Motive beleuchtet und andere ausgeblendet werden.  Hier ist keine Rede davon, dass sich fast jeder Mensch ebenso sehr nach Ruhe oder auch nach Kooperation und Solidarität sehnt. Denn solche Energiequellen sind nicht profitabel. Und die Aufgabe der Führung ist es eben, die potentielle Energie der Motivation in Bewegungsenergie für das Unternehmen umzuwandeln.  Doch, und da tritt das Problem auf, irgendwann auf der Strecke geht diese Energie verloren.

Schlimmer noch: Dieser Verlust betrifft nicht die schlechteren, sondern die besseren Arbeitnehmer.  Die Schlechten sind von vornherein unmotiviert, können deshalb nicht demotiviert werden. Um enttäuscht zu werden, muss man sich zunächst Hoffnungen gemacht haben. Die Demotivierten sind gerade diejenigen, die sich gern engagieren möchten, doch ihr Talent nicht ausleben können. Es sind zum Beispiel Leute, die einen solch hohen Anspruch an die Qualität ihrer Arbeit haben, dass sie viel zu langsam sind, um die geforderte Quantität liefern zu können. Oder jene, die solang loyal zu ihrer Firma waren, wie sie ihnen Sicherheit und Stabilität versprach. Seitdem diese Motive durch Flexibilität und Mobilität ersetzt wurden, fühlen sie sich betrogen. Frei nach Brecht wird ihnen dann in allen Tonarten gesungen: Gewiss sind Qualität und Stabilität ehrbare Werte,  doch die Rahmenbedingungen, die sind nicht so.

Die Wirkung der Demotivation auf ein Unternehmen kann verheerend sein, zumal, so ein weiterer Berater, “die Besten zuerst gehen ” – sie sind ja diejenigen, die es sich leisten können. Die anderen bleiben, aber werden zu sogenannten “low performer”.  Und, weiß ein Arbeitspsychologe, “wenn die Mitarbeiter auf der Leistungsbremse stehen, dann kostet der Job doppelt Kraft”. Schließlich, mahnen die Berater in dem Stil der Warnhinweise auf Zigarettenschachteln: “Langanhaltende Demotivation kann zur verdeckten oder gar offenen Rebellion führen.”

Von der Legende, Deutschland sei demotivationsimmun, wird man sich verabschieden müssen. Laut einer Untersuchung des Gallup-Instituts geben 18% der deutschen Arbeitnehmer an, gar keine emotionale Bindung an ihren Job zu haben. Weitere 70% machen lediglich Dienst nach Vorschrift. 88% empfinden keine echte Verpflichtung ihrer Arbeit gegenüber. 46% haben bereits innerlich gekündigt. Der Schaden in Form von niedriger Produktivität, geringer Qualität und hohen Fehlzeiten wird auf 250 Milliarden Euro geschätzt. Hinzu kommen 7 Milliarden Schaden, der durch Diebstahl, Unterschlagung und Betrug am Arbeitsplatz verursacht wird. Diese Zahlen sind dazu zwei Jahre alt, also älter als jene “Reformen”, welche die Moral der Beschäftigten nicht sonderlich gesteigert haben dürften. Wir können demnach ruhig behaupten, daß auch die Deutschen sich auf dem besten Wege der Demotivation befinden.

 

Welches Gegengift haben die spin doctors parat? Wir erinnern uns, wie in den boomenden neunziger Jahren von glänzenden Scharlatanen  ein Feuerwerk der Verausgabung entzündet wurde in der Absicht, Belegschaften an ihre Firmen zu binden. Für prunkvolle Shows, Festessen und Geschenke an die bewährten Mitarbeiter war nie genug Geld da. Mittlerweile hat sich herumgesprochen, dass solche aufwendigen Tricks gar nichts nützen. Auch für diese Art der Eventkunst sind die fetten Jahre vorbei.

Beliebt bleibt hingegen die gute alte Methode der Autosuggestion, vor allem weil sie billiger ist.  Da wird versucht, dass der low performer seine Grundeinstellung selbst verändert, denn, so ein Berater, “seine eigene Lage positiv zu sehen, bringt immer einen Schritt weiter” – mit diesem “Schritt weiter” sind wir wieder bei der Geschichte mit dem Esel angelangt.  Zum Beispiel sollten wir alle lernen, anstatt “Ich verstehe das nicht”, “Ich habe noch zu wenig Informationen” zu sagen. Den wichtigsten Beitrag dazu hatte bereits im 19.Jahrhundert der französische Apotheker Emile Coué geleistet. Er empfahl jedem, vorm Einschlafen zwanzig Mal den Satz zu wiederholen: “Es geht mir jeden Tag in jeder Hinsicht immer besser und besser”.  Doch von der Betriebsleitung verschrieben ist eine solche Medizin peinlich. Man ahnt schon, nur die Dümmsten werden sich derart maoistisch umerziehen lassen.

Denn, und das wird jetzt gar von Beratern zugegeben, niemand kann gegen seinen Willen motiviert werden, oder wie einer meiner Lehrer zu sagen pflegte: “Einen Esel, der keinen Durst hat, bringt man nicht zum Trinken.” Also wird statt dessen versucht, sogenannte Motivationsdämpfer abzubauen. Schuld sei das unpersönliche, zu funktionale Arbeitsklima, schuld die Kommunikationsstrukturen, schuld vor allem das Verhalten des Chefs. Dem wird erklärt, dass er nicht nur zu führen wissen muss, sondern auch und vor allem zu verführen. Der ganze Betrieb soll von vorne bis hinten menschenfreundlicher gestaltet werden. Nur Pech, dass man dann schnell gegen die harten, bösen Rahmenbedingungen stößt, deren erklärte Unumgänglichkeit gerade die Ursache der Demotivation waren.

Motivationsstrategien sind zum Scheitern verurteilt, weil sie von vermeidbaren Einzelstörungen ausgehen, die durch verbesserte Führungsmethoden beseitigt werden könnten, eine Annahme, die doppelt falsch ist. Erstens, weil gerade diese Methoden in völligem Widerspruch zu den Faustregeln des Kapitalspiels stehen.  Zweitens, weil Demotivation kein Akzidens ist, sondern ein systembedingtes Phänomen. Sie wird zwangsläufig hervorgerufen, indem den Betroffenen  Doppelaufträge erteilt werden, die sich gegenseitig widersprechen.  Versuchen sie, sich gemäß der einen Anforderung zu verhalten, dann verfehlen sie die andere Zielgebung. Mindere deine Lohnansprüche und steigere deinen Konsum.  Sei kreativ und gib zu, dass es keine Alternative gibt. Sei uns treu und akzeptiere, dass wir dich jederzeit entlassen können. Entfalte deine Individualität und füge dich ins Team ein. Sei geizig und schäme dich für deine Mitnahmementalität. Genieße und verzichte.

Und schließlich der Hauptwiderspruch. Es ist fast irreal, wie das ganze Motivationsgerede bar finanzieller Erwägungen bleibt, als ob nichts eine Firma von einem Gesangsverein unterscheide.  Man könnte beinah glauben, Geld wäre bereits abgeschafft worden. Es grenzt heute an Unhöflichkeit, nach der Höhe seiner Gage zu fragen. Es wurde noch nie so sehr über symbolische Werte gesprochen, seit die realen Löhne gekürzt wurden. Gefragt nach den Ursachen der Motivationskrise sagt ein gut verdienender Berater “Ach, Geld ist nur die politisch-korrekte Antwort.”  Aktionäre und Investoren dürften anderer Meinung sein.

Von Adam Smith stammt die berühmte Aussage: Wir erwarten nicht von der Nächstenliebe unseres Fleischers, dass wir ein ordentliches Beefsteak  bekommen, sondern von seinem egoistischen Interesse. Und, wir wissen wohl, dies soll für das ganze Wirtschaftssystem gelten.

Also auch für jeden von uns. Wir seien nichts als ein einziger Haufen kleinlicher Metzger und es gäbe keinen wahren sozialen Zusammenhang außer der spontanen Harmonisierung der Selbstsüchte und Abzocke. Kein anderes Motiv wird von der Wirtschaftslehre zugelassen, als das selbstbezogene Kalkül. Dementsprechend wird mir der Fleischer, wenn ich ihm sage, ich habe nur einen Euro zu vergeben, kein Filetstück, sondern ungenießbaren Fraß geben.  Nun, wem auf dem Arbeitsmarkt ein Ein-Euro-Job angeboten wird und der dafür die schlechtdenkbarste Arbeit leistet, verhält sich ebenso rational im ökonomischen Sinne, wie der Fleischer. Für einen Euro wird er sich nicht ins eigene Fleisch schneiden. Konsequent folgt er den Marktgesetzen, wenn er nach dem Prinzip handelt: niedriger Lohn, niedrige Leistung. Da wird er aber mit großen Worten zurechtgewiesen. Na was ist denn mit der Loyalität, der Anerkennung und der Verantwortung gegenüber der Allgemeinheit? Also allerlei Motive, die von der klassischen und neoklassischen Wirtschaftslehre prinzipiell ausgeschlossen werden.

Daraus ergibt sich folgende Alternative: Entweder ist die Motivationstheorie gültig und die Wirtschaftslehre falsch, in diesem Fall  kann die Identifikation mit dem Wirtschaftssystem nur nachlassen, oder die Wirtschaftslehre ist gültig, die Motivationstheorie falsch, in diesem Fall sollte nicht damit gerechnet werden, dass die Beschäftigten sich besser engagieren werden.

Die hier skizzierte Hypothese könnten wir nennen: der tendenzielle Fall der Motivationsrate. Damit ist im Gegensatz zur marxistischen Auffassung gemeint, dass die kapitalistische Entwicklung von keiner harten, objektiven Grenze aufgehalten werden kann (bis auf die absolute Grenze des biologischen Weiterlebens natürlich), vielleicht aber doch von einer weichen, subjektiven Grenze, nämlich der Identifikationskraft der Beteiligten.

Der unsichtbare Streik hat bereits begonnen. Es bleibt nur zu versuchen, dass das, was stillschweigend, vereinzelt und unbewusst vor sich geht, öffentlich, kollektiv und selbstbewusst werden zu lassen. Dabei können Motivstürmerei und Identifikationsentzug helfen. Dann wird sich das physikalische Gesetz bewahren, das die Esel im übrigen schon immer kannten: Auch Trägheit ist eine Kraft.