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Bücher

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Soziale Gelbsucht (2019)  bestellen

Einzigartig ist die Bewegung der Gilets jaunes in vielerlei Hinsicht: Einfache Menschen aus den Peripherien haben sich selbstständig vernetzt und lehnen jede Art von Repräsentation ab. Mit ihren Aktionsmethoden sprengen sie den Rahmen des institutionalisierten Protests. Ihre Forderungen sind nicht gerade revolutionär – sie wollen einfach bessere Lebensbedingungen, mehr Gerechtigkeit, mehr Achtung. Dennoch haben sie das Land in die tiefste soziale Krise seiner jüngeren Geschichte gestürzt. Die Neuigkeit des Ereignisses, das mit Sicherheit langfristige Folgen zeitigen wird, zeigt sich auch dadurch, dass es sich mit konventionellen Referenzen nicht interpretieren lässt. Stehen die Gilets jaunes links oder rechts, sind sie progressiv oder konservativ? Findet eine Rückkehr des Klassenkampfs statt oder ein Aufstand der Peripherien gegen die globalisierten Zentren? Vor diesen Bruch mit ihren Gewissheiten gestellt, reagierten die meisten Zeitdiagnostiker mit Schweigen oder Verleumdung. Soziale Gelbsucht schaut hinter die Kulissen und zeigt, dass hinter den konfusen und widersprüchlichen Formen der Revolte sich der Versuch zeigt, das Leben in die eigenen Hände zu nehmen. Schließlich geht es um die Frage: Wie lässt sich eine Politik durchsetzen, die von der großen Mehrheit abgelehnt wird? Diese Frage stellt sich nicht nur in Frankreich.

Pressestimmen

“Nicht nur die genuin französische Perspektive macht dessen Lektüre lohnend, auch Paolis locker-nonchalanter Stil, gewürzt mit bisweilen bissiger Ironie. Ihm geht es nicht nur um die Gelbwesten, mit deren Aufbegehren er unzweideutig sympathisiert. Vielmehr sieht er diese Proteste – angesichts der neo-liberalen Ausrichtung der westlichen Industriegesellschaften – als quasi exemplarisch an.”

- Enno Stahl, Der Freitag

 

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Die lange Nacht der Metamorphose. Über die Gentrifizierung der Kultur (2017) bestellen

Es scheint, als seien wir Zeuge einer grundlegenden Transformation des Menschen: Unsere Subjektivität, unsere Intimität und unser Bezug auf die äußere Welt haben sich in den letzten Jahren fundamental gewandelt, am vorläufigen Ende des Prozesses steht eine neue Identität. Nicht die ökonomisch Lage, sondern die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturideal sind entscheidend geworden: Wir sollen fortschrittlich, liberal, kosmopolitisch, demokratisch und tolerant sein, als Gegenbild droht der neue Barbar unserer Zeit, der Nichtmutierte, Zurückgebliebene oder auch Ewiggestrige. Doch was ist das für eine Welt, in der die Demokratie beweihräuchert, der Demos jedoch verpönt wird? Guillaume Paoli durchschreitet die lange Nacht der Metamorphose und protokolliert polemisch ihre gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägungsformen in den Medien, der postmodernen Philosophie, dem Geschichtsrevisionismus, in der zeitgenössischen Literatur, dem Journalismus und Theater, der Popmusik, der Stadtentwicklung und der Politik. Dabei offenbart sich, dass hinter der behaupteten Vielheit die Angleichung der Lebensstile und Ausdrucksformen fortschreitet. Diversity entpuppt sich so als modischer Neusprech für den schlechten alten Einheitsbrei.
Pressestimmen

»Mit anderen Worten: Die ›Lange Nach der Metamorphose‹ ist ein sehr gutes und sehr wichtiges, ein außergewöhnliches Buch. Jeder, der wirklich wissen möchte, in was für einer Zeit wir noch mal leben und wie man darüber sinnvoll nachdenken kann, sollte es lesen. Mehrmals. Klüger und klarer wurde über die Kompliziertheit der Lage im Jahr 2017ff bislang selten geschrieben.«
– Jens-Christian Rabe, Süddeutsche Zeitung

 

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Demotivational Training (engl. 2013)
hier kostenfrei lesen

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Èloge de la démotivation (Fr. 2008)
Vorschau

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Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche (2002)

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  • Mao siegt – Sieg dem Narzissmus-Nihilismus. Matthes & Seitz, Berlin 2013,  eBook hier bestellen
  • Am Treffpunkt der Parallelen In: Der Feuerstuhl, K. Krampitz & S. Barrientos (Hg.), Alibri Verlag, Aschaffenburg 2019
  • Marktkonforme Antikapitalisten In: Zonen der Selbstoptimierung, F. Klopotek & P. Scheiffele (Hg.), Matthes & Seitz Berlin 2016
  • Europa kaputt? mit Y. Varoufakis, S. Horvat, F. Berardi, P.Trawny, Matthes & seitz Berlin 2016
  • Alles für die Katz. In: Sag alles ab! Haus Bartelby (Hg.), Nautilus, Hamburg 2015
  • Wider den Ernst des Lebens. In: Paul Lafargue: Das Recht auf Faulheit. Matthes & Seitz, Berlin 2013
  • Eloge de la démotivation. Lignes, Paris 2008
  • Du bist nicht allein, Sklave! SuKuLTuR, 2008
  • Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche. Tiamat Verlag, Berlin 2002
  • mit Anne Hahn: Sklavenmarkt – Utopie und Verlust. Lukas Verlag, Berlin 2000

 

Eine  kleine Auswahl abrufbarer Aufsätze von mir:

  • Unnüchtern betrachtet – Rausch als Antiphilosophie (2012) PDF
    Der einzig Nüchterne unter Trunkenen – Wer möchte das schon sein?
  • Gesamtkunstwerk Gaddafi (2011) PDF
    Über das Verhältnis von Kunst und Diktatur in Libyen, geschrieben als Gaddafi noch lebte.
  • Wozu Denkmale? (2011) PDF
    Und wenn ein Denkmal nur da wäre, um uns der Bürde des Erinnerns zu entledigen?
  • Ostelbier und Westfranken – Kulturelle Grenzfälle (2010) PDF
    Ein Franzose erklärt Wessis den Osten
  • Wider das Projekt (2010) PDF
    Geistiges Aikido, asymmetrische Konflikte und die Grammatik der sozialen Reproduktion
  • Krise der Darstellbarkeit / Darstellbarkeit der Krise (2009) PDF
    Welche ist die geeignete Erzählform? Historische Rekonstruktion? Krimi? Horrorfilm? Komödie? Tiersendung?
  • Rekonstruktion und Verzerrung (2009) PDF
    Das Russelsche Huhn und die widerspruchliche Sehnsucht nach Rekonstruktionen
  • Willkommen in Bobo City (2007), hier online
    Ein Bildnis des “Bourgeois-Bohême” mit besonderem Augenmerk auf Berlin Prenzlauer Berg.
  • Das Frankenstein-Experiment (2007), hier online
    Die Geburt des Managements aus dem Geist des Vampirismus
  • Wir sind die Verbrecher (2006), hier online
    Wieder ein Revolutionsaufruf in der FAZ…
  • Kann uns der Staat von der Arbeit retten? (2006) hier online
    Wie subversiv ist die Forderung nach einem Grundeinkommen?
  • Entlasst die Experten! (2005), hier online
    Dieser Text hatte mal die zweifelhafte Ehre, vom Pressesprecher der Bundesregierung lobend zitiert zu werden!
  • Demotivationstraining (2004), hier online
    Über Sucht, Kontraproduktivität und die Notwendigkeit von Brachen
  • Die Hinterbliebenen. (2004) In: Rudolf Maresch, Florian Rötzer (Hrsg.): Renaissance der Utopie. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2004,
  • Das Winner-Loser-Verhältnis (2003) In: Schritte zur Flucht von der Arbeit zum Tun. Walther König, Köln 2004
  • Lasst Euch nicht gehen (2001) In: Carl Hegemann (Hrsg.): Erniedrigung genießen. Alexander Verlag, Berlin 2001,
  • Werden die Menschen dümmer als ihre Maschinen? (2000) In: Frank Schirrmacher (Hrsg.): Die Darwin AG. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2001
  • Du bist nicht allein, Sklave (2000), hier online
    Der Text, wodurch ich als “Kunstfeind”, “latenter Homophobe” und “Gegenmoderne” (Tom Holert) entlarvt wurde